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Königserlass

Depesche erreicht das Dorf vor 111 Jahren!

Des Königs Majestät haben durch Allerhöchsten Erlaß vom 28. Juli 1909 zu genehmigen geruht, daß die Bauernschaft Espelkamp im Kreise Lübbecke von der Landgemeinde Großendorf abgetrennt wird und daß aus ihr eine selbständige Landgemeinde namens Espelkamp gebildet wird.

Die Selbständigkeit der Gemeinde Espelkamp trat mit Wirkung vom 1. April 1910 in Kraft. Und somit im nächsten Jahr vor 111 Jahren!

Kaiser Wilhelm II.

Peppi der Storch #3

Wo ist Peppi?

Der Patenstorch der Gemütlichkeit, welcher im Jahr 2018 am Neststandort »Altgemeinde III Eckert« beringt wurde, ist noch nicht entdeckt worden. Welche Ursachen kann das haben?

  1. bleiben die Jungstörche in ihren ersten 2-3 Lebensjahren in den Überwinterungsgebieten in Spanien und Afrika. Sie kehren dann erst mit der Geschlechts-/Brutreife wieder zurück um sich zu paaren. Es gibt unter den Störchen aber auch Junggesellen, die sich schon früher hier aufhalten. 
  2. schaffen es von 100 Jungstörchen nur circa 10 Prozent in diesen ersten Jahren überhaupt zu überleben. Viele der Vögel ernähren sich mittlerweile auch auf großen Müllkippen und dort ist die Gefahr groß, das sie Fremdstoffe oder Gifte aufnehmen und sterben. Desweiteren ist der Flug ins Winterquartier sehr anstrengend, insbesondere für die Westzieher, die weiter über die Meerenge von Gibraltar in Richtung Westafrika fliegen.
  3. ist es nicht so, dass die überlebenden Störche alle in ihre Schlupf-Region zurück kehren. Sie können ebenso in alle Himmelsrichtungen verstreichen und sich anderenorts ein Revier suchen. So gibt es im Kreis Minden-Lübbecke auch Störche aus Niedersachsen, den östl. Bundesländern, dem Münsterland, Süddeutschland und Holland.

Fazit: Peppi der Storch könnte es wohl erst wieder 2021/22 in seine Heimat zurückziehen. Hoffen wir das es ihm bisher gut ergangen ist.

Laut dem Aktionskomitee „Rettet die Weißstörche im Kreis Mi-Lü“ hat es noch keine Rückmeldung zur Ringnummer DEW 7T449 Vogelwarte Helgoland gegeben. Sollte Peppi von der Gemütlichkeit irgendwo als Durchzügler, Brutstorch oder auch z.B. im Winterquartier in Spanien abgelesen werden, so erhält die Dorfgemeinschaft automatisch von der Vogelwarte eine Wiederfundmeldung. Bis dahin heißt es Geduld bewahren!

Regional-Forum Mi-Lü

Nachholtermin am 9. September

Der Kreis Minden-Lübbecke lädt gemeinsam mit dem Bündnis ländlicher Raum im Mühlenkreis e.V. erneut zum Regional-Forum ein. Der ursprüngliche Termin, am 21. März, musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Jetzt steht ein Nachholtermin fest.

Bedingt durch die aktuelle Situation und die bestehenden Abstands- und Hygiene-Vorschriften wird es ein anderes, zeitlich kompakteres Programm geben: Im Rahmen der Projektausstellung mit Gesprächsrunden werden beispielhafte Projekte und Maßnahmen aus Dörfern im Kreis Minden-Lübbecke sowie die VITAL.NRW-Projekte vorgestellt. Weitere Informationen zum Programm entnehmt bitte dem folgenden Einladungsflyer des BlR:

Wichtig! Eine vorherige Anmeldung zur Teilnahme an der Veranstaltung ist verpflichtend, da es feste Sitzplätze geben wird. Bitte gebt bei der Anmeldung Euren vollständigen Namen, die Adresse und die Telefonnummer mit an.

Bis zum angekündigten Termin stehen alle Wettbewerbsbeiträge zu „Heimat-Preis ›Minden-Lübbecke‹“ und „Dörfer mit Ideen!“ auf den Seiten des Standortportals Minden-Lübbecke zur Verfügung.

Stadtradeln

KlimaBündnis ruft zum Stadtradeln auf!

Am 5. Juni 2020 startet die Aktion STADTRADELN im Kreis Minden-Lübbecke. Ab diesem Datum werden an 21 Tagen alle Kilometer gezählt, die man bis zum 25. Juni auf seinem Fahrrad zurücklegt. 

Tun wir gemeinsam beim STADTRADELN etwas Gutes für das Klima und unsere Gesundheit! Sport an der frischen Luft ist wichtig und sinnvoll – nutzen wir die Wege des Alltags, um dies auf dem Fahrrad umzusetzen!

KlimaBündnis im Mühlenkreis e.V.
Für allgemeine Informationen zur Aktion STADTRADELN bitte auf das Logo klicken!

Team „Aktives Alt-Espelkamp“

Die Dorfgemeinschaft folgt dem Aufruf zur Aktion des KlimaBündnis im Mühlenkreis und hat sofort ein Team registriert! Sei auch Du dabei und melde dich beim STADTRADELN an. Hier geht es zur Anmeldung. Oder nutze einfach die Stadtradeln-App auf dem Smartphone!

Tritt im teilnehmenden Kreis Minden-Lübbecke dem Team „Aktives Alt-Espelkamp“ bei und sammele so gemeinsam mit anderen Fahrrad-Enthusiasten die gefahrenen Kilometer im Zeitraum vom 5. bis 25. Juni! Alle Alt-Espelkämper und Freunde sind in diesem Team herzlich willkommen!

Statistik vom Team „Aktives Alt-Espelkamp“

Ergebnis vom Stadtradeln 2020: 

Gefahrene Kilometer: 131

kg Co² Vermeidung: 19,3

Platz im Kreis Mi-Lü: 119

Ihr habt Fragen? Schreibt eine Email an: stadtradeln@alt-espelkamp.de

Die Dorfgemeinschaft wünscht den Teilnehmern beim STADTRADELN 2020 viel Spaß! Wir sind gespannt, wie viele Kilometer wir zusammenradeln! Teilt diese Aktion auch gerne mit Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten – und nehmt gemeinsam teil!

Fotocollage

Folgt uns jetzt auf Instagram!

Die DGAA-E präsentiert jetzt ihren eigenen Feed auf der App-Plattform Instagram! Folgt mit eurem Smartphone in der App Instagram dem Account @altespelkamp und seht euch die schönsten Fotos, Bilder, Schnappschüsse und verschiedensten Dorfansichten aus #AltEspelkamp an!

Ein kurzer Blick auf den Feed unter: https://www.instagram.com/altespelkamp/

@altespelkamp Feed auf Instagram

Peppi der Storch #2

Status-Update vom Neststandort »Altgemeinde III Eckert«:

Der Horst ist mit 4 Jungstörchen, welche Anfang Mai geschlüpft sind, voll besetzt. Das Storchenpaar hat eine Menge zu tun, um die vier Schnäbel zu füllen. So geht es im Sturzflug auf Poggen und andere Kleinsttiere in den saftig-grünen Wiesen am Fahrensbruch.

Update vom 17. Mai: es ist leider nur noch 1 Jungstorch am Leben 🙁 

Peppi der Storch

Vom Paten-Storch „Peppi von der Gemütlichkeit“ gibt es noch keinen Aufenthaltsort. Wir werden bei der Vogelwarte Helgoland anfragen, ob ein Storch mit der Ringnummer 7T449 – wenn auch nicht im Storchenkreis Minden-Lübbecke – irgendwo gesichtet wurde.

Vogelwarte Helgoland

Interessante Informationen zur Vogelwarte Helgoland findet ihr auf der Seite des Instituts für Vogelforschung am Standort Wilhelmshaven. Dort befindet sich auch die Beringungszentrale für die nordwestdeutschen Bundesländer – wo ihr auch einen Ringfund melden könnt.

Hanneke

Der Verein hat das Beet am »Hanneke« (Hollandgängerfigur) erneuert. Die Dürresommer der vergangenen zwei Jahre hat der Beetbepflanzung arg zugesetzt. Da auch das Jahr 2020 sich anschickt ein Trockenes zu werden, haben wir das Beet verkleinert. Es wurde eine Blumensaatmischung eingebracht, die diesen Sommer für ein wenig Farbe sorgen soll.

Die Hollandgängerei

Hollandgänger waren Wanderarbeiter, die etwa ab 1650 bis 1914 – von sozialer Not getrieben – aus dem Nordwestdeutschen Raum saisonal in die Niederlande (umgangssprachlich: Holland) zogen, um dort zu arbeiten und ein dringend benötigtes Einkommen für sich und ihre Familien zu erzielen. Die Hollandgänger brachen typischerweise in einer gemeinsamen Wanderbewegung im Frühjahr von ihrer Heimat zu Fuß auf und nutzten regelmäßig feste Routen, die zu zentralen Treffpunkten führten. Die Wanderarbeiter waren in Holland vor allem als Tagelöhner in der Landwirtschaft beschäftigt, vielfach als Grasmäher.

Frühjahrsputz

Der diesjährige Frühjahrsputz am DGH ist – aus Kontaktverbots- und Infektionsschutzgründen – diesmal nicht durch die Mitgliedsvereine und -gruppen in dörflicher Zusammenarbeit getätigt worden, sondern wurde vom Vorstand in Einzelarbeit erledigt. Wir hoffen, dass der Herbstputz wieder in einer größeren Gruppe erfolgen kann und wir gemeinsam unseren Dorfplatz unter dem Motto „Viele Hände, schnelles Ende“ säubern können.

Ostern 2020

Die »Dorfgemeinschaft Aktives Alt-Espelkamp« wünscht seinen Mitgliedern und den Bewohnern der Espelkamper Ortschaft Altgemeinde ein Frohes Osterfest 2020!

Das diesjährige Osterfest fühlt sich ein wenig anders an. Familien kommen aufgrund der Kontaktsperre nicht mehr in großer Runde zusammen, um Eltern bzw. Großeltern vor einer Virusinfektion zu schützen. Der Karfreitags- und Ostergottesdienste fallen aus. Das gesellige Traditionsfeuer als Osterbrauchtum ist untersagt.

Bitte machen Sie trotz alledem das Beste aus der derzeitigen Lage. Schreiben Sie ihren Familienangehörigen und Verwandten eine Grußkarte oder einen persönlichen Brief. Telefonieren sie mit ihren Liebsten. Wenn Sie IT-Benutzer/in sind, schreiben sie eine Email, nutzen sie ihr Smartphone und machen einen WhatsApp Chat. Oder organisieren sie eine Videoverbindung, so können sie mit ihrer Familie, Freunden und Bekannten auch visuell in Kontakt treten. Und auch das Festessen zu Ostern muss nicht ausfallen: einige Gasthäuser und Restaurants in der Nähe bieten Außer-Haus-Verkauf oder einen Lieferservice an. Auch der bekannte Getränkehändler liefert bis an die letzte Milchkanne. Traditionell bringt auch dies Jahr der Osterhase die Ostereier! 😉

Die Möglichkeiten von Heute bieten Ihnen somit auch im Jahr 2020 ein „Frohes Osterfest!“. Bleiben sie Gesund!

Vierter April

Am 4. April vor 80 Jahren wurde die Landgemeinde Espelkamp durch die Alliierten-Mächte befreit und die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten hatte für unseren Raum ein Ende gefunden. Diesem, für die Espelkamper Bevölkerung, besonderen Tag folgte am 8. Mai mit dem VE-Day (Victory in Europe Day) – für die Deutschen als „Stunde Null“ bekannt – das Ende des 2. Weltkriegs in Europa.

Das eingezäunte Munagelände in Espelkamp. (Foto-Quelle: Stadtarchiv)

Unsere kleine Landgemeinde beherbergte im Mittwald, östlich der Landesstraße zwischen Lübbecke und Rahden gelegen, eine seit 1938 in Teilabschnitten gebaute Heeresmunitionsanstalt (im Volksmund „Muna“ genannt). Dort wurde Munition, auch Kampfstoffmunition, produziert und abgefüllt. Durch die alliierte Luftaufklärung bereits im Frühjahr erkannt, blieb sie beim Einmarsch der Truppen aber zunächst unbeachtet.

Kriegstagebuch des 3. RTR am 4. April 1945. (Quelle: Public Record Office/ The National Archives, London)

In den Nachmittagsstunden des 4. April wurde unsere Gemeinde durch einen Allierten Gefechtsverband mit Panzern der 3rd Royal Tank Regiment und Infanteristen der 4th King’s Shropshire Light Infantry Regiment (8. Armeekorps der 2. Britischen Armee) befreit.

Nachdem in den Mittagsstunden bereits Gefechtslärm aus Richtung Levern zu hören war, rollten die britischen gepanzerten Kräfte aus Richtung Varlheide kommend gegen 16 Uhr die Osnabrücker Straße hinauf. Rahden wurde damals von einem Luftwaffenersatzbataillon – es waren mit Handfeuerwaffen, Maschinengewehren und einigen Panzerfäusten bewaffnete teils sehr junge Infanteristen, sowie einige versprengte Wehrmachtssoldaten, und ein paar wenigen gepanzerten Fahrzeugen, u.a. vier Panzerkampfwagen mit ihren Besatzungen eines der Panzerbattaillone der 1. SS-Panzerdivision „Leibstandarte Adolf Hitler“ – verteidigt. Um 16.20 Uhr wird, laut dem Kriegstagebuch des 3. RTR, Geschützfeuer gegen die anrückenden britischen Kräfte aus Richtung Rahden gemeldet (Soldaten hatten sich dort auf dem Gut Hohenfelde/Bückendorf eingegraben). Bereits im freien Gelände wurden die britischen Kampfpanzer in der Sudriede und Im Fang durch Infanteriefeuer aus Stellungen in einzelnen Gebäuden bekämpft. Diese Gebäude wurden sofort von einzelnen vorpreschenden Panzern unter Feuer genommen. Die Anwesen Kolbus, Bödecker, Kropp, Kaufmann und Tirren-Brettholle standen in Flammen und sind dabei teilweise zerstört worden. Im Fang, in der Nähe des Hofes Rose, ereilte einen der deutschen PzKpfw V „Panther“ sein Schicksal. Er wurde getroffen und brannte aus (Noch lange Zeit nach Kriegsende stand das Wrack an der gleichen Stelle). Die deutschen Kräfte wurden gefangen genommen oder setzten sich in Richtung Bohne und dem rückwärtigen Bereich ab. Anschließend klärten weitere alliierte Panzer mit aufgesessener Infanterie im Zuge der Lübbecker Straße in der südlichen Ortshälfte von Rahden auf und der Kampf zog sich, den weichenden deutschen Soldaten folgend, nach Rahden hinein. Ein Teil des Gefechtsverbandes 3. RTR/4. KSLI konnte Rahden ohne Bedrohung seiner linken Flanke südlich durch die Gemeinde Espelkamp umgehen und stoß in Richtung Tonnenheide weiter vor. Um 19.10 Uhr wurden laut KTB britische Aufklärungskräfte nach Espelkamp im Süden in Marsch gesetzt um den dortigen Mittwald zu sondieren, welche bald darauf aber wieder zurückkehrten. Der Volkssturm, der auch in Espelkamp mit Panzersperren eingesetzt werden sollte, kam überhaupt nicht zum Zuge. Die Männer blieben einfach zu Hause als man sie rief, was sicherlich der beste und klügste Gedanke war. Damit waren die Kampfhandlungen in Rahden und unserer Landgemeinde Espelkamp, die nur im nördlichen Bereich direkt betroffen war, am Abend des 4. April beendet. In den folgenden Tagen wurde auch die Muna besetzt. Aus ihr entstand in den Nachkriegsjahren, zunächst als Espelkamp-Mittwald bezeichnet, die neue Stadt Espelkamp. Die alte Landgemeinde Espelkamp hieß fortan Espelkamp-Altgemeinde (Alt-Espelkamp).

Bei den Kämpfen in der Sudriede und Im Fang wurde dieser PzKpfw V „Panther“ abgeschossen, er brannte aus. (Quelle: Repro Stadtarchiv Espelkamp)

In den fünf Jahren des Zweiten Weltkrieges haben wir auch zahlreiche Gemeinde- und Familienmitglieder verloren. Ihnen soll an dieser Stelle erinnert werden. So heißt es auf der Gedenkplatte am Kriegerdenkmal in der Altgemeinde: „Wanderer! Wenn du hier verweilst, falte still die Hände. Denke eh du weiter eilst, einmal an dein Ende. Suchst du eigenen Gewinn, wirst du rastlos Wandern. Diese gaben alles hin. Für das Wohl der Andern.

Einer der ersten Soldaten der Gemeinde Espelkamp ist Gefallen – Wilhelm Schwarze, Nr. 146 Esp. (Quelle: Rahdener Wochenblatt vom 12.3.1940)

Die heutige lebende Generation darf sich Glücklich schätzen, in einer der längsten Friedensperiode der deutschen Geschichte zu leben, und damit den Krieg nur aus Geschichtsbüchern zu kennen. Dennoch sollte man sich die damaligen Ereignisse in der eigenen Heimat und die Gräueltaten der Nationalsozialisten – insbesondere an Jahrestagen wie diesen – ins Gedächtnis rufen und an die eigene Familie erinnern, die diese Jahre, Tage und Stunden miterleben mussten.

Hier noch der aktuelle Zeitungsbericht im Westfalen-Blatt am 04.04.2020 über die Geschehnisse vor 75 Jahren, geschrieben von Manfred Steinmann (Geschichtskreis Espelkamp).

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